Es ist Winter und damit die Jahreszeit, in welcher Ihr sicher wieder mehr Zeit für Eure Hobbies finden werdet.
Ich freue mich daher, Euch zu meinem neuesten Onlinemalkurs begrüßen zu dürfen.
Oben seht Ihr das Ziel dieses Malkurses. Das Bild zeigt zwei verschneite Tannen im Sonnenlicht hinter einem zugefrorenen Bach. Es hat eine schöne Lichtwirkung und strahlt damit einen besonderen Reiz aus.
Vorab, was brauchen wir alles an Materialien für diesen Kurs? Im Folgenden liste ich Euch auf, was Ihr bereit halten solltet:
- Einen passenden Maluntergrund, in diesem Falle z.B. einen kleinen Leinwandkarton in den Abmessungen 18x24cm
- Eine Mischpalette, es geht aber auch ein alter Teller, eine größere Fließe oder Glasplatte
- Ein oder zwei Wasserbecher
- Verschiedene Pinsel für Acrylfarben. Für dieses Bild jeweils Flachpinsel in 4cm, 2cm und 0,5cm, eine mittelgroße Katzenzunge und einen Schlepperpinsel
- Als Acrylfarben benötigen wir eigentlich nur Weiß (am besten Titanweiß und Mischweiß), Schwarz, Umbra gebrannt und Lichter Ocker
- Zirka eine Stunde Freizeit 😀
Falls Euch das eine oder andere an Materialien für diesen Malkurs fehlt, dann habe ich Euch auf der Seite „Was Ihr alles für meine Malkurse braucht“ nochmals alles zum Bestellen zusammen gestellt.
Generell möchte ich Euch noch meine allgemeinen Malregeln ans Herz legen. Ich werde dazu nicht extra nochmals in meinem Malkurs eingehen und setze voraus, dass Ihr diese kennt.
Jetzt wollen wir aber endlich anfangen mit dem Malen 😉
Erster Schritt der Acrylmalerei sollte eine Grobskizze des Motivs mit Bleistift sein. Es ist nicht zwingend eine Skizze auf den Malgrund zu zeichnen, aber es empfiehlt sich um die groben Proportionen festzulegen. So können einfach noch Änderungen vorgenommen werden um das Motiv optimal an das Größen- und Seitenverhältnis des Malgrundes anzupassen. Wenn Ihr einfach drauf los malt, dann kann die spätere Wirkung des Bildes allzu leicht verloren gehen. Die Motiv-Skizze solltet Ihr mit einem weichen Bleistift und mit nur ganz wenig Druck zeichnen, damit die Linien später nicht durch die Farbe des fertigen Bildes schimmern.
Bevor wir nun mit dem Himmel beginnen können feuchtet die Fläche des Himmels mit dem großen Flachpinsel etwas an. Sie muss leicht glänzen, darf aber keine Tropfen aufweisen.
Auf die noch feuchte Fläche tragt Ihr nun ordentlich Weiß mit dem großen Flachpinsel auf. Verteilt die Farbe komplett, aber haltet Euch damit nicht zu lange auf, damit sie nicht zu sehr antrocknet. Nun mit dem mittleren Flachpinsel ETWAS (wirklich nur ganz wenig) Schwarz aufnehmen und mit kreisenden Bewegungen und vor allem zügig in das Weiß einarbeiten. Ab und zu Schwarz zugeben, falls Bedarf besteht und an einigen Stellen, wo die Wolken dunkler wirken sollen zusätzlich ETWAS Umbra gebrannt hinzugeben. Seid Ihr damit fertig, dann mit dem großen Flachpinsel in mit ganz sachten waagerechten und anschließend senkrechten Pinselbewegungen Euren Himmel „glätten“. Macht das nicht zu oft und vor allem drückt wirklich gar nicht auf. Es sollen nur eventuelle Pinselstriche verschwinden.
Danach mit dem mittleren Flachpinsel weitere Highlights in Weiß einarbeiten.
Für den Hintergrund brauchen wir uns nicht viel Mühe geben. Den tupfen wir einfach und schnell aus einer Lasur aus Weiß und jeweils ganz wenig Schwarz und Umbra gebrannt auf. Nehmt dazu wieder den mittleren Flachpinsel und achtet darauf, dass es sowohl helle als auch dunkle Bereiche gibt.
Ist der Hintergrund fertig getupft, dann den mittleren Flachpinsel etwas wässern und damit unterhalb der Baumlinie die Farbe zu einer Kante abwaschen. Die dabei entstehende Lasur könnt Ihr gleich als Grundierung der Fläche im Vordergrund nach unten ausziehen.
Die Tannen tupfen wir nun mit dem kleinen Flachpinsel und schwarzer Lasur. Arbeitet dabei nur mit wenig Druck und der geraden Vorderkante des Pinsels. Tupft Euch als erstes einen senkreshten Stamm und davon ausgehend mit waagerechten Tupfern die Äste. Beachtet, dass die Äste nach unten hin länger werden müssen und dass nicht jeder Ast in die gleiche Richtung zeigen muss.
Den Schnee auf den Ästen und Zweigen tupft Ihr nach der gleichen Technik wie die Bäume selbst. Seht diese Schneeschicht aber erst als Grundierung an. Der eigentliche Schnee kommt später noch drauf.
Nun malt Ihr die Lichtreflexe, bestehend aus Schatten und Licht. Dazu mit dem kleinen Flachpinsel eine scharfe Weißkante zwischen und neben den Bäumen ziehen und nach unten hin ausmalen. Dabei unterhalb der Bäume etwas Schwarz und Umbra gebrannt hinzugeben und die Schatten malen.
Der Weg in der Bildmitte wird nun als nächstes gemalt. Dazu erneut mit dem kleinen Flachpinsel scharfe Weißkanten aufmalen und die Böschung zum späteren Bach ein erstes Mal grundieren und damit bereits erste Bodenunebenheiten andeuten.
Nach einem leichten Antrocknen der Tannen erhalten diese nun die endgültige Schneedecke. Dabei unbedingt auf die Lichtseite achten und mit dem Schlepperpinsel nicht zu viele Akzente setzen. Dabei könnt Ihr vorsichtig aneinander tupfen oder richtige Zipfel ziehen.
Der Bach erhält in einem ersten Schritt nun erst einmal eine schwarze Grundierung mittels der Katzenzunge. Gebt dazu ruhig etwas Wasser mittels des Pinsels hinzu um die Farbe als lasur besser verteilen zu können. Aber Vorsicht! Nicht zu sehr verdünnen, es soll eine richtig schwarze Fläche entstehen.
Der Uferbereich soll natürlich fließend ins Wasser übergehen. Daher mit dem kleinen Flachpinsel vorsichtig etwas Weiß vom linken Ufer hin ins Schwarz hineinziehen. Anschließend mit dem Schlepper weißliche Lasur hinzureiben. Danach eine Lasur aus Umbra gebrannt als Grashalme aufmalen. Dabei wirklich nur mit der Spitze des Pinsels arbeiten. Anschließend Lichter Ocker in die Lasur geben und den Vorgang damit wiederholen.
Im Uferbereich malt Ihr nun weitere Details hinzu. Dazu gehört einerseits, dass Ihr mit Weiß und dem Schlepper den Grasbüscheln noch einige vereiste Halme dazu gebt. Aber vor allem sind es leichte Schatten, die im Bereich der Halme angelegt werden müssen. Dazu mit dem Schlepper etwas graue Lasur auftragen und immer wieder etwas Weiß hinzugeben.
Mittels weißlicher Lasur wird nun die vereiste Oberfläche des Baches angedeutet. Dazu verteilt Ihr die Lasur mit dem Schlepper in zügigen waagerechten Pinselbewegungen. Macht das nicht zu gleichmäßig!
Mit der Katzenzunge nun ordentlich Weiß als scharfe Trennkante zum dunklen Bach auftragen. Nach unten hin leicht ausziehen.
Zur weiteren Ausarbeitung des Vordergrundes gehört ein kahler Busch im Hintergrund 😉 Hä? Doch, denn damit verdecken wir den Übergang des Baches an den Bildrand im Hintergrund rechts.
Für die Äste mischt Ihr Euch eine satte Lasur bestehend aus Schwarz, Lichter Ocker und Umbra gebrannt. Diese Lasur sollte trotzdem sehr dunkel sein. Mit der Spitze des Schleppers diese Lasur nun als dürre Zweige auftragen und anschließend mit dem kleinen Flachpinsel leichte weiße Tupfer darauf geben. Dabei sollte relativ wenig Farbe aufgetragen werden, damit wirklich nur wenige leuchtend weiße Pigmente aufgetragen werden.
Anschließend unterhalb des Busches noch etwas Weiß auftupfen um den Übergang zum Schnee zu realisieren. Bei Bedarf die Kante zum dunklen Bach weiter ausarbeiten.
Immer wenn eine Fläche getrocknet ist, sollten letzte Feinheiten ergänzt werden. So auch hier, indem Ihr nun am linken Ufer nochmals mit dem Schlepper letzte Highlights in Weiß setzt.
Auf der rechten Seite erste Schatten setzen. Dazu nochmals Umbra gebrannt und Schwarz zum Einsatz bringen.
Da der Weg bisher recht unscheinbar wirkt, erhält dieser zusätzliche Kontraste. Dazu könnt Ihr mit dem Schlepper bspw. mit ein paar schwarzen Punkten am Wegrand Steine andeuten. Vergesst deren Schneemütze aber nicht. Außerdem kann der Weg mittig etwas abgedunkelt werden und an den Rändern zusätzlich nochmals weiße Kontrastlinien erhalten. ich würde Euch empfehlen, diese Arbeiten, aufgrund der kleinen Details ausschließlich mit dem Schlepper auszuführen.
Ein kleiner Busch im Vordergrund lockert die scharfe Kante zum Bach etwas auf. Daher etwas graue Lasur mit der Katzenzunge auftupfen und da hinein mit dem Schlepper wenige dürre Ästchen mit der Lasur des zuvor gemalten Busches zeichnen. Anschließend noch etwas Weiß auftupfen.
Schneeverwehungen malt Ihr am besten durch scharfe Weißkanten zu Schattenbereichen. Probiert das mal aus. Erst etwas dunklere Flächen einzeichnen und danach mit Weiß zur Lichtseite hin eine scharfe Linie ziehen und in das Weiß in diese Richtung hin ausziehen. Mit dem Schlepperpinsel könnt Ihr hierbei schöne Details ausarbeiten.
Eure Signatur setzt Ihr unter Euer Bild, sobald Ihr der Meinung seid, dass es fertig ist. Das macht sich am besten mit dem Schlepperpinsel und einer Lasur, da sich diese besser und feiner auftragen lässt. Wählt eine passende Stelle aus und überlegt Euch in welchem Farbton Ihr das machen möchtet. Soll die Signatur unscheinbar oder auffällig werden? Das sollte jeder für sich selbst entscheiden.
Ich habe das bisher selbst nicht wirklich einheitlich gemacht, aber das ist mir nicht so wichtig.
Ich hoffe, dass Ihr meinen Ausführungen gut folgen konntet und Ihr mit Eurem Ergebnis dieses Onlinemalkurses zufrieden seid.
Empfehlt meine Kurse gern weiter. Ich würde mich freuen mit meinen Online-Malkursen, bald weitere Menschen zu diesem schönen Hobby verführen zu können.
Bleibt mir treu 🙂
Herzliche Grüße
Euer
David
PS: Schaut mal, wie ich dieses Motiv zur Bemalung eines Keramiktellers abgewandelt habe.
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Danke David, eine coole Idee, schönes Motiv, mach bitte weiter so…liebe Grüße Christiane??????
Das mache ich gerne, versprochen! Über den Jahreswechsel war leider wenig Zeit, aber der nächste Kurs ist schon in Arbeit. 😉 LG David
das ist meins 🙂
Toll, ich bin begeistert. Leider zeigen mir viel zu wenige Ihre Bilder. Ich bin überglücklich, dass Du es gewagt hast. Und mit dem Ergebnis kannst Du sehr zufrieden sein. 🙂 Mir gefällt es jedenfalls LG David
Oh danke ,mir auch obwohl deine Tannen natürlicher wirken.Aber das ist ja mein erstes?
Ach mach Dir da mal keine Gedanken. Denk mal an viele große Künstler. Da kann man manchmal nur sehr wenig realistisches Erkennen. Jeder hat seinen eigenen Stil und mit jedem weiteren Bild wird man besser und entwickelt seinen Stil weiter 🙂