Mein heutiges Bild habe ich eine Platte aus Birkensperrholz gemalt. Selbstverständlich funktioniert dies auch auf jedem anderen möglichen Malgrund. Wenn Ihr Sperrholz verwenden möchtet, dann grundiert dieses jedoch zuvor.
Als Zeitdauer für das Bild veranschlagt ca. 1 – 1,5 Stunden, wobei Ihr dies besser auf zwei separate Tage aufteilen solltet, damit der Hintergrund erst einmal richtig durchtrocknen kann, bevor Ihr weiter darauf malt.
Das Birkenbäumchen soll zum Schluß mit seinen hellgrünen Blättern und den leuchtenden Ostereiern vor einem unscharfen Hintergrund im Sonnenlicht erstrahlen.
Für dieses Bild benötigen wir vorwiegend Flachpinsel in verschiedenen Größen sowie einen schmalen spitzen Pinsel und einen Malspachtel für die kleineren Arbeiten rund um die Birke und die Ostereier.
Aufgrund der geringen Bildgröße habe ich mich entschieden keine Staffelei zu nutzen, sondern nur auf einem mit Papier abgedeckten Tisch zu arbeiten.
Falls Euch das eine oder andere an Materialien für diesen Malkurs fehlt, dann habe ich Euch auf der Seite „Was Ihr alles für meine Malkurse braucht“ nochmals alles zum Bestellen zusammen gestellt.
Befeuchtet den Maluntergrund vorerst mit dem großen Flachpinsel und etwas Wasser in abwechselnd waagerechten und senkrechten Pinselbewegungen. Der Untergrund sollte keinesfalls nass, aber gleichmäßig angefeuchtet sein. Dann streicht Ihr darauf ausreichend Weiß und arbeitet in das noch feuchte Weiß zügig oberhalb etwas Hellblau und unterhalb eine Mischung aus Umbra gebrannt, sowie jeweils ETWAS Laubgrün und Schwarz. Nicht zu viel Farbe davon nehmen, es soll nur eine blasse Grundierung entstehen!
Mit ETWAS Schwarz malt Ihr nun die Schatten für den Hintergrund ein …
… um in einem nächsten Schritt langsam Grün und Gelb zu ergänzen.
Arbeitet nun mit einem feuchten Pinsel etwas Umbra gebrannt im vorderen Bereich der Wiese ein. Dies soll unbewachsene, z.T. vermooste Stellen symbolisieren. Mit einem Flachpinsel von ca. 2cm danach hintereinander verschiedene Grüntöne (Olivgrün aus Gelb und Schwarz, Laubgrün, Hellgrün, Gelbgrün) in senkrechten Pinselbewegungen von unten nach oben auslaufend auf die Wiese streichen. Dabei nicht zu stark aufdrücken und zum Ende des Pinselstriches den Druck ganz nachlassen, damit die Pinselstriche leicht auslaufen. Danach erst einmal alles ordentlich durchtrocknen lassen.
Wenn Ihr den Hintergrund noch etwas weiter ins nebulöse rücken wollt, so könnt Ihr diesen Bereich nach kompletter Durchtrocknung (z.B. über Nacht) nochmals gleichmäßig anfeuchten und dann mit dem großen Flachpinsel SEHR WENIG Weiß aufnehmen, um dieses dnn gleichmäßig auf der Fläche zu verteilen. Arbeitet dabei zuerst abwechselnd in senkrechten und waagerechten Pinselbewegungen und verstreicht die Lasur dann immer weiter bis die Farbe langsam beginnt zu trocknen und die Pinselstriche nicht mehr sichtbar sind. Drückt dabei nicht zu doll auf, sondern zieht den Pinsel ganz sachte.
Um den Hintergrund nicht nur Grau zu belassen tupfe ich solange die weiße Lasur noch nicht ganz getrocknet ist etwas Gelb und Hellgrün auf die Fläche. Dies erzeugt dann einen räumlichen Eindruck und erweckt den Frühling etwas 😉
Mit einem dünnen spitzen Pinsel male ich nun mit ordentlich Weiß den Stamm der Birke vor. Da bei kleinen Birken der Stamm und vor allem die kleineren Zweige in der Regel nicht weiß gefärbt sind, verwende ich die im folgenden gezeigte Technik auch nur beim unteren, stärkeren Teil des Stämmchens.
Nehmt einen flachen Untergrund um nun ein wenig Umbra gebrannt darauf zu geben. Verstreicht etwas davon mit einem Malspachtel ganz dünn. Mit einer schmalen Seite des Spachtels nun etwas Farbe davon abkratzen und seitlich über das weiß ziehen. Dreht das Bild für die andere Seite einfach auf den Kopf und beginnt von der anderen Baumseite nochmals um den besten Effekt zu erhalten.
Mit dem Schlepperpinsel malt Ihr nun noch die Äste und Zweige des Baumes. Nutzt dazu abermals Umbra gebrannt und mischt Euch ab und an ETWAS Schwarz mit hinein, damit es nicht zu gleichmäßig aussieht.
Um die Ostereier später richtig leuchten zu lassen, müssen wir diese zuvor in Weiß vormalen. Nutzt dazu erneut den Schlepperpinsel oder einen kleinen spitzen Pinsel. Vor dem Stamm möchte ich nachher noch ein Osternest und zwei Osterglocken malen, weshalb ich diesen Bereich ebenfalls in Weiß vormale.
Wenn das Weiß leicht angetrocknet ist, die Ostereier in grellen Grundfarben ausmalen. Ihr werdet Euch wundern wie leuchtend bunt diese nun durch die weiße Grundierung wirken. Auch die Blüten meiner zwei Osterglocken habe ich mit Zitronengelb ausgemalt.
Den gleichen Leuchteffekt wie bei den Ostereiern möchte ich bei der überwiegenden Anzahl der Blätter auch erreichen, da diese noch ganz frisch und daher leuchtend gelbgrün dargestellt werden sollen. Daher auch hier mit Weiß vormalen …
… um diese dann in verschiedenen Grüntönen auszumalen. Tupft ruhig auch weitere Blätter neben die mit Weiß vorgemalten Blätter. Einerseits seht Ihr dann, wie die Blätter ohne vorherige Grundierung ausgesehen hätten. Andererseits entsteht dadurch ein lebendiger Baum mit verschiedenen vom Licht beschienenen und schattigen Blättern.
Das Motiv soll ja einen verschwommenen Hintergrund mit einem Hingucker im Vordergrund zeigen. Daher muss natürlich die Wiese im Vordergrund, ähnlich die unser Birkenbäumchen scharf und unverschwommen dargestellt werden. Daher müssen wir die Wiese in diesem Bereich feiner ausarbeiten und einzelne Grashalme darstellen. Dazu nehmt ihr den Schlepperpinsel und nehmt ordentlich Farbe damit auf. Aber unbedingt beachten! Nehmt die Farbe seitlich auf. Streicht also den Pinsel seitlich über den Farbspeicher auf Eurer Palette, so dass der Pinsel nicht komplett mit Farbe gefüllt, sondern nur seitlich einen feinen Streifen Farbe aufgenommen hat.
Damit streicht Ihr nun vorsichtig und fast ohne Druck von unten beginnend in kurzen Pinselstriche über die Leinwand. Die dadurch entstehenden Striche sind dicke Farbstriche, die einzelne Halme imitieren. Beginnt hierbei erst mit dunklerem Grün, z.B. Oliv und werdet dann immer heller. Wenn Ihr den vorderen Teil der Wiese schön ausgefüllt habt, dann hört auf und ergänzt noch Euer Signet.
Euer Bild ist damit fertig und ich hoffe, Ihr seid mit Eurem Ergebnis zufrieden. Wenn Euch etwas nicht stimmig vorkommen sollte, dann wartet einen Tagt und betrachtet Euer Werk mit etwas zeitlichem Abstand abermals. Hin und wieder sieht man dann Dinge, die durchaus noch abgeändert werden können.
Wenn Euch mein Malkurs gefallen hat, würde ich mich freuen, wenn Ih mich weiter empfehlen würdet. Teilt diesen oder andere meiner Beiträge in den sozialen Medien, denn Malen macht Spass, und wer weiß, vielleicht kann ich mit meinem Engagement weitere zu diesem schönen und entspannenden Hobby verführen 😉
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