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Malkurs online: Meine Gedanken für Anfänger der Acrylmalerei

Ein paar Gedanken für diejenigen, welche mit der Acrylmalerei neu beginnen möchten. Vornweg meinen Glückwunsch zu dieser Entscheidung. Mit diesem Hobby, kann man der eigenen Fantasie und Kreativität freien Raum lassen. Um nicht gleich beim ersten Versuch eine Enttäuschung zu erleben, hier ein paar Tipps aus eigener Erfahrung.

Jeder fängt mal mit etwas Neuem an. Ganz klar, dass unter Umständen auch Zweifel an der Machbarkeit aufkommen können. Daher möchte ich Euch von meinem ersten Acrylbild berichten und hoffe, Eure Zweifel damit ausräumen zu können. :).

Ich erinnere mich noch genau an mein erstes Acrylbild. Ich war super aufgeregt, weil ich es auch nicht vermasseln wollte. Ab und zu fertigte ich mir schon vorher mal ein paar Skizzen mit Bleistiften, Buntstiften, oder wie in diesem Fall Wachsmalstiften. Für dieses Motiv mit Viadukt habe ich mich dann auch entschieden. Bereits auf meiner Skizze hatte ich mir überlegt wie die Beleuchtung erfolgen soll. Es sollte schattige und hell erleuchtete Bereiche geben. Im Tal sollte ein Bach fließen.

Das Licht spielt für mich im Übrigen heute immer noch eine wichtige Rolle in meinen Bildern. Es muss für mich immer irgendwie besonders wirken und meinen Bildern damit eine besondere Tiefe verleihen.

Da ich mir sehr unsicher war, begann ich damit, die Skizze auf die Leinwand zu übertragen. Die Leinwand wählte ich mit 30x40cm nicht allzu groß. Ich fühlte mich damit sicherer, da nicht so viel zu malen war und ich demzufolge nicht zu viel falsch machen konnte ;).

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Da ich zuvor einen Bob Ross-Malkurs mit der Nass-in-Nass-Technik bei Ölfarben besucht hatte, versuchte ich mir meinen eigenen feuchten Malgrund zu erschaffen, indem ich für den Himmel erst einmal mit viel Weiß auf die Leinwand ging und danach etwas Blau einarbeitete. Eigentlich so, wie ich es heute meist auch noch mache. Es kann also nicht allzu falsch gewesen sein ;).

Der Himmel gelang mir auch ganz gut und ich wurde regelrecht euphorisch. Ich begann nun mit meiner Brücke und erlebte einen herben Rückschlag. Könnt Ihr Euch denken, warum das fertige Acrylbild einen großen, statt vieler kleiner Bögen hat? Na klar, weil da etwas gewaltig schief ging!

Bei Acrylfarbe gibt es einen Moment im Trocknungsvorgang, in welchem man es tunlichst vermeiden sollte, weiter an der Farbe zu arbeiten. Wenn man dies nicht beachtet, dann reibt man die aufgetragene Farbschicht regelrecht wieder von der Leinwand herunter. Man hat dann eigentlich auch keine Chance mehr, diese Stelle wieder übergangslos auszubessern.

Ich hatte nämlich riesige Probleme den richtigen Farbton für die von der Sonne angestrahlten Innenbögen des Viaduktes zu finden. Alles sah irgendwie nicht real aus und das frustete mich bereits. Und als ich dann erneut versuchte, mit etwas Wasser am Pinsel die auf die Leinwand aufgetragene Farbe weiter zu verdünnen um sie etwas blasser zu gestalten passierte es. Die Farbe an einem der Mittelbögen war plötzlich weg und ich hatte ein großes Loch wo mich die fast blanke Leinwand anstierte. Alle Versuche dieses Loch wieder zu schließen scheiterten kläglich und diese „schlimme Stelle“ wurde immer größer und größer.

Was sollte ich tun? Ich überlegte und die einzig gangbare Lösung war für mich, den Bogen zu vergrößern und an dieser Stelle etwas ganz anderen zu malen. Ihr seht also, selbst wenn mal etwas schief geht, in der Regel lässt sich da fast alles noch irgendwie retten. Und ein Außenstehender der nichts davon weiß, bemerkt es später nicht einmal ;).

Letzten Endes habe ich beinahe den gesamten Tag damit verbracht mein erstes Bild mit der Acryltechnik zu malen. Als ich fertig war freute ich mich riesig und war letzten Endes sogar ganz froh darüber, dass ich der Brücke mittig einen großen Bogen verpasst hatte. So konnte ich dem Fluss mehr Platz geben und die helleren Bereiche waren nun eigentlich auch realistischer.

Nicht ganz zufrieden war ich mit den Nadelbäumen im Vordergrund und was mir erst später auffiel mit den Proportionen der Brücke. Aber das sind alles Dinge, auf die man bei seinen nächsten Bildern mehr Acht geben wird und genau dadurch entwickelt man sich mit jeder Malstunde weiter und wird immer besser!

Also, auch wenn Euer erstes Bild nicht gleich klappen sollte, verzweifelt nicht gleich. Notfalls wartet Ihr einen Tag und übermalt es dann nochmals komplett. Hauptsache Ihr verliert nicht zu schnell die Lust daran und gebt es gleich wieder auf.

Übrigens kann ich Euch versprechen, dass man mit der Zeit auch nicht mehr so lange für ein Bild benötigt. Da ich beruflich eh wenig Freizeit habe, möchte ich in der Regel mein Bild auch schnell wegmalen, so dass ich meine Kreativität innerhalb kürzester Zeit ausleben kann. Daher wähle ich auch heute oftmals noch das Format 30x40cm. In der Regel bin ich bei dieser Bildgröße mittlerweile auch nicht mehr viel länger als 1-2 Stunden damit beschäftigt.

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