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Malkurs online: Verschneiter Berggipfel im Herbst

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So soll unser Bild aussehen, wenn es fertig ist.


Dieses Bild ist zwar schon etwas älter und meiner Meinung nach nicht ganz so gelungen, aber ich möchte Euch trotzdem die einzelnen Arbeitsschritte nicht vorenthalten, wie man solch ein Acrylbild selbst realisieren kann. Da Acrylfarbe sehr schnell trocknet, ist auch bei diesem Motiv in einigen Bereichen zügiges Arbeiten angesagt. So z.B. beim Himmel und beim Wasser zum Schluss.

Bei diesem Motiv habe ich mich für eine Sperrholzplatte entschieden. Ich habe diese zuvor zweimal mit weißer Vorstreichfarbe auf Wasserbasis grundiert. Bedenkt wie bei jedem Bild, dass man stets

von hinten nach vorne arbeitet

Soll heißen, die Bildbereiche, welche am weitesten entfernt sind, malen wir zuerst. Damit haben wir keine Farblücken zwischen Hintergründen und dem Vordergrund oder müssen z.B. umständlich den Himmel um ein Motiv des Vordergrundes herum malen. Daher beginnen wir auch dieses Mal wieder zuerst mit der Gestaltung des Himmels.

Falls Euch das eine oder andere an Materialien für diesen Malkurs fehlt, dann habe ich Euch auf der Seite „Was Ihr alles für meine Malkurse braucht“ nochmals alles zum Bestellen zusammen gestellt.

 

Himmel malen

himmel

Nachdem ich den Maluntergrund im Bereich des Himmels mit dem großen Flachpinsel (ca. 30mm) ordentlich angefeuchtet habe bereite ich den Untergrund mit ordentlich Weiß vor, um darauf eine Schicht mit Blau einzuarbeiten. Achtet darauf, dass das Blau des Himmels nach oben hin kräftiger wird und nach unten zum eigentlichen Bildmotiv etwas abgeschwächter ist. Es soll eine kalte Stimmung erzeugt werden, weshalb es bei diesem Motiv ruhig ETWAS mehr Blau sein darf. Mit der Katzenzunge tupfe ich dann mit etwas Weiß die Wolken darauf, bis ein stürmischer, wolkenreicher Himmel entstanden ist. In meinem Fall scheint das Licht von links auf die Wolken. Dies muss ich ab sofort für alle Elemente des Bildes beibehalten.

 

Verschneiten Berggipfel malen (spachteln)

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Mittels eines kleinen Malspachtels und abwechselnd viel Schwarz und Braun setze ich erste Konturen des Berges auf den Himmel. Setzt den Spachtel für den ersten Farbauftrag mit wenig Druck flach auf den Maluntergrund um anschließend an einigen Stellen die Farbe mit der Spachtelkante leicht wieder runter zu schaben. Dadurch entsteht durch die leicht huckelige Struktur des Maluntergrundes ganz leicht ein wie Felsen aussehendes Motiv. Nun nehmt Ihr Weiß auf den Spachtel und streicht diesen erneut mit ganz wenig Druck und der flachen Seite über die beleuchteten Stellen des Berges um die Schneefelder zu erzeugen. In den dunkleren Bereichen des Berges solltet Ihr das Weiß mit etwas mehr Druck auftragen, damit sich das Weiß mit der Untergrundfarbe etwas vermischt und dunkler wird. Um vereiste Bereiche im Schnee anzudeuten könnte Ihr abermals mit wenig Druck und der flachen Spachtelseite etwas Blau des Himmels einarbeiten.


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Die im unteren Bereich der Felsformation noch vorhandene dunkle Farbe brauchen wir nun für die Grundierung der Bildmitte und des Vordergrundes. Streicht dazu mit dem großen Flachpinsel vom Berg beginnend die dunkle Farbe nach unten. Bei Bedarf nehmt einfach ETWAS Wasser mit zu Hilfe, um die gesamte Fläche bearbeiten zu können.

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Nun beginnen wir die Berghänge grün zu gestalten. Nehmt nicht zu viel Grün und mischt ruhig etwas mehr Braun hinzu. Fertigt dazu eine Lasur mit etwas mehr Wasser an und streicht diese dann gleich zur Gestaltung des Geländes in schnellen Pinselstrichen mit dem großen Flachpinsel in die gewünschten Richtungen. Im Anschluss daran tupfen wir mit einem aus Grün und Braun angemischten dunkleren Farbton die ersten Bäume und Büsche ins Gelände. Es soll ein kühler Herbsttag werden, weshalb wir mit ROT und GELB als Highlights nicht sparen sollten.

 

Nadelbäume malen

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Im Gebirge sieht man oft Nadelbäume, weshalb wir nun beginnen werden kleinere Nadelbäume im Hintergrund zu malen. Nehmt dazu einen kleinen Flachpinsel (3-4mm) und mischt Euch aus Braun, Grün mit etwas Schwarz einen dunklen Grünton. Tupft nun mit der Pinselkante senkrecht zuerst den Stamm der Nadelbäume und im Anschluss daran mit der gleichen Farbe waagerecht die Äste. Dabei an der Baumspitze nicht mit der gesamten Pinselkante, sondern nur mit einer Ecke des Pinsels tupfen und nach unten mehrere Pinselbreiten nebeneinander setzen. Mischt Euch nun etwas Gelb oder Weiß in das soeben verwendete Dunkelgrün uns setzt erneut mit der Pinselkante ein PAAR Highlights auf die Bäume.

Um den Hintergrund zu vollenden, müssen wir nun noch einige Schatten setzen. Achtet dabei auf den bisherigen Lichteinfall, nicht dass Eure Schatten plötzlich in die falsche Richtung zeigen 😉

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Nun bereite ich das Gelände für den Vordergrund vor, indem ich mit verschiedenen Grüntönen die Landschaft modelliere (tupfe) und mit Hilfe eines kleinen Spachtels einen Weg, bestehend aus Weiß mit Braun aufbringe. Das Grün des Vordergrundes dient dann später als Untergrund für die im Vordergrund befindlichen Büsche und kann ruhig etwas dunkler angemischt werden als auf diesem Bild zu sehen ist. Es macht auch nichts, wenn Elemente des Hintergrundes nun wieder überdeckt werden. Das war ja der Sinn der Sache, dass wir diesen zuerst gemalt haben.

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Tupft nun nach dem gleichen Prinzip wie bei den Nadelbäumen im Hintergrund zwei großen Tannen im Vordergrund. Nehmt hierzu jedoch einen ETWAS größeren Flachpinsel, damit es etwas schneller von der Hand geht. Auch sollten wir hierbei auf das Ausarbeiten von mehr Details Acht geben. So sollten die Zweige ruhig etwas nach unten hängen und so angeordnet werden, dass die Bäume plastischer wirken. Auch auf einige Highlights aus Grün mit Gelb in unterschiedlicher Intensität sollten wir hier nicht verzichten.

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Nun können wir uns an die Gestaltung des Vordergrundes machen. Den Weg habe ich mit GANZ WENIG Schwarz etwas abgedunkelt.

Im Vordergrund habe ich verschiedene Büsche in Herbstfärbung vorgesehen. Probiert dabei ruhig verschiedene Formen aus, also buschige und rutenartige Büsche. Ich selbst war hier leider etwas zu voreilig und hatte bei den Büschen die Farbe stets etwas zu dünnflüssig. Das Ergebnis seht Ihr hier. Die Konturen der Büsche sind leider etwas zu undeutlich geworden. Achtet also selbst stets darauf, die Pinsel nach dem Reinigen immer erst mit Küchenpapier abzutrocknen und die Farben vor dem Tupfen auf der Palette auf ausreichende Konsistenz zu prüfen, bevor Ihr damit auf dem Malgrund arbeitet. Die Farben sollten für das Tupfen von Bäumen und Büschen immer eine leicht cremeartige Konsistenz aufweisen. Wenn dies nicht so ist, dann tupft die Farbe auf Eurer Palette breiter, so trocknet sie bereits auf der Palette leicht an und wird fester. Um einige dürre Zweige in die Büsche zu „zaubern“ braucht Ihr keinen Pinsel, sondern kratzt einfach mit einer Ecke Eures Malspachtels kleine Striche auf das Bild. Dazu muss die Farbe jedoch noch nicht zu stark angetrocknet sein. Zwischen den Büschen ganz im Vordergrund tupft Ihr dann noch kleine Grasbüschel in verschiedenen Grüntönen auf.

 

Wasser malen und Bild vollenden

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Ganz im Vordergrund des Bildes möchte ich eine Wasserfläche haben. Dazu habe ich den Uferbereich durch Eintupfen von Schwarz stark abgedunkelt. Danach arbeiten wir Weiß auf den Untergrund (nicht zu nass wie beim Himmel) um dann mit etwas Blau und Schwarz und unserem großen Flachpinsel in Waagerechten Streichbewegungen das Wasser zu modellieren. Es kann ruhig etwas scheckig aussehen und muss keine homogene Fläche ergeben. Mit einem kleinen runden Malspachtel habe ich mit etwas Graubraun noch einen kleinen Stein in die Wasserfläche gesetzt. Oberhalb mit einem kleinen Flachpinsel noch etwas Weiß aufsetzten. Für die Schilfbereiche nehmt Ihr dunkles Grün, ähnlich der Tannebäume und tragt dieses mit dem Schlepper in vielen kleinen Pinselstrichen von unten nach oben auf. Nehmt dazu ruhig etwas mehr Farbe auf den Pinsel. Damit einzelne Halme erkennbar werden, müsst Ihr nun noch mit einem helleren Grün (ähnlich der Büsche) zusätzliche Pinselstriche, erneut von unten nach oben, zwischen Eure bisherigen Schilfhalme setzten. Wiederholt dies mit weniger haltem auch unterhalb der eigentlichen Schilfbüschel im Wasserbereich. Nehmt dann SOFORT den großen Flachpinsel und streicht waagerecht über diese Bereiche hinweg. Damit erzeugt man eine optische Wasserspiegelung. Da die Acrylfarbe sehr schnell trocknet, solltet Ihr dies Abschnittsweise durchführen und nicht für alle Schilfbereiche gleichzeitig. Am Ufer plätschert das Wasser etwas und daher sollten wir mit etwas Weiß dort kleine Wellen ansetzen. Zum Schluss nehmen wir GANZ WENIG Weiß auf den Flachpinsel und streichen damit mehrfach waagerecht über die Wasserfläche. Macht dies nicht an allen Stellen, sondern und an einigen und Ihr seht, dass es nun wirklich nach Wasser aussieht.

Mit einem kleinen Flachpinsel zeichne ich nun noch die kleine Holzbrücke. Es ist altes, vom Wetter gezeichnetes Holz. Nehmt daher nur etwas Braun und nuanciert die Kanten des Holzes mit Schwarz und Weiß. Wenn Ihr möchtet, könnt Ihr noch etwas Moosbelag mit dunklem Grün einarbeiten.

Um das Bild wirklich abzuschließen, setzt Eure Signet in eine untere Ecke des Bildes. Nehmt dazu den Schlepperpinsel und VIEL Farbe. Alternativ kann man das Signet auch mit der Ecke eines Malspachtels einkratzen, sofern die Farbe noch nicht zu trocken ist.

Ich bedanke mich für Eure Aufmerksamkeit und hoffe, Ihr seid mit Eurem Ergebnis aus diesem Malkurs zufrieden. Ich bin mir sicher, dass es ein gutes Ergebnis geworden ist. Wenn Ihr möchtet, schickt mir doch ein Bild von Eurem Kunstwerk. ich würde mich freuen, wenn ich dieses hier in meinem Blog als „Livebild“ aus dem Kurs vorstellen darf. 🙂

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2 Gedanken zu „Malkurs online: Verschneiter Berggipfel im Herbst“

  1. Hallo guten Abend,
    ich möchte mich ganz herzlich bedanken für die Anregungen der Acrylmalerei in diesem
    informativen Mal-Kursen.
    Diese Anregungen sind für einen Anfänger sehr lehrreich.
    Nochmals besten Dank.
    Mit freundlichen Grüßen……..Siegfried Herklotz

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